Inklusion
 
Bereits seit vielen Jahren nutzen auch Förderschulen und Kinder mit verschiedenen Behinderungen unsere Einrichtung und nehmen an unserem vielfältigen Angebot teil. Ebenso bietet der Verein über die inklusive Arbeit während des regelmäßigen OT-Angebotes auch inklusive Ferienfreizeiten, einen inklusiven Familientag, inklusive Projekte/ Naturangebote und die Möglichkeit für Ausflüge mit oder ohne Übernachtungen für Gruppen mit Menschen mit Behinderungen an. Diese Gruppen besuchen uns parallel zu anderen Gruppen und nutzen gleichermaßen und gemeinsam mit ihnen die Einrichtung. So bringen langjährige Besucher anderen z.B. das Ausmisten des Hühnergeheges bei und geben ihre Erfahrungen im Umgang mit den Ziegen und Schafen weiter. Dies geschieht in der Interaktion mit Menschen ohne und mit Behinderung. Schnittpunkt ist hierbei das gemeinsame Interesse und Tun. Berührungsängste werden über die gemeinsamen Aktivitäten schnell überwunden.
 
Im OT-Bereich und auch innerhalb der inklusiven Ferienfreizeiten nehmen außerdem einige Kinder mit leichteren und mittleren, z.B. psychischen, Hör-, Körper- Behinderungen und Lernschwierigkeiten, ohne zusätzliche Begleitung teil. Sie gehören ganz selbstverständlich zur Gruppe und profitieren von den regelmäßigen und wiederkehrenden Abläufe und Regelungen, die ihnen Orientierung und Halt geben. Viele der Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen (mit und ohne offizielle Diagnose) sind Stammbesucher oder regelmäßige Feriengäste. Sie fühlen sich in unserer Einrichtung aufgehoben, werden in ihrer Individualität anerkannt und sind gleichzeitig ganz reguläre Teilnehmer der Kleintier- und Reittage. Menschen mit sehr schweren Behinderungen können mit Begleitpersonen an unseren Programmen teilhaben und unsere Einrichtung nutzen.
 
Auch an den regelmäßigen inklusiven Familientagen besuchen uns Eltern oder Betreuungspersonen mit körperbehinderten Kindern und mit Kindern mit Lernschwierigkeiten. Sie nutzen gerne die offenen Tierangebote mit der Möglichkeit zum Beziehungsaufbau zu diesen zugewandten Lebewesen und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten der Einrichtung.
 
 
Wir kooperieren seit den Sommerferien 2014 sehr erfolgreich mit der Lebenshilfe e.V. und dem Geschwister-Scholl-Haus (Lino Club), die in den inklusiven Ferienfreizeiten und an Samstagen Teilnehmer (auch mit Schwerst-/Mehrfachbehinderungen) begleiten, um unsere Angebote nutzen zu können. So konnten, an den Sommerferienfreizeiten der letzten Jahre, jährlich, dank der Kooperation mit der Lebenshilfe e.V. und dem Lino Club e.V., neben den anderen 100 Teilnehmern, auch wieder 20 Kinder und Jugendliche mit Behinderungen teilnehmen.
 
Außerdem kooperieren wir mit einer Vielzahl von Förderschulen, die unsere Einrichtung als Tagesbesuch oder Besuch mit Übernachtung nutzen und sich ganz selbstverständlich unter die anderen Besucher mischen. Wir erleben die Kooperation mit unseren verschiedenen Partnern als sehr positiv und gewinnbringend für alle Seiten. Dementsprechend möchten wir diese auch in Zukunft beibehalten und weiter ausbauen.
 
 
Bei all diesen zahlreichen Angeboten und Aktionen können wir immer wieder feststellen, dass sich die Hauptschwerpunkte unserer Einrichtung, die unter anderem die tiergestütze Pädagogik, die Umwelterzeihung und das Ermöglichen von zahlreichen Naturerfahrungen beeinhalten, sehr gut mit der inklusiven pädagogischen Arbeit verbinden lassen. Der Umgang mit den verschiedenen Tieren hat „Therapie- Charakter“ für die Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen. Die Nachfrage der Teilnehmer mit Behinderungen wächst stetig und sie wissen die Besonderheit unserer Einrichtung, welche die Tierhaltung und die naturnahe, bauernhofähnliche Atmosphäre ausmacht, sehr zu schätzen.
 
Die Jugendfarm ist mittlerweile komplett barrierefrei um- und ausgebaut worden, sodass wir den Kindern und Jugendlichen eine barrierefreie Teilhabe ermöglichen können. Bei all unseren zahlreichen und vielfältigen Angeboten ist das Thema Inklusion fest in unserem pädagogischen Konzept verankert und wird in allen Bereichen unserer pädagogischen Arbeit umgesetzt.
 
An dem Modellprojekten "Inklusion in der Jugendförderung" und "Inklusion und Partizipation", welche von der Stadt Köln und dem LVR initiiert wurden, nahmen wir erfolgreich, als eine von drei Kölner Jugendeinrichtungen teil und konnten somit unsere inklusiven Strukturen weiter vertiefen und etablieren. Die Akzeptanz jedes Menschen in seiner einzigartigen Individualität steht auf dem Wilhelmshof im Vordergrund. Wir sind sehr bestrebt, dass alle Menschen gleichermaßen an unseren Angeboten teilhaben können.
 
Da wir in den letzten Jahren unser pädagogisches Konzept somit bewusst inklusiv ausgerichtet haben, sind all unsere neuen Pläne zur Gestaltung unserer Einrichtung weiterhin inklusiv ausgerichtet. Wir konnten bereits den Umbau unserer Gebäude und des bisherigen Geländes barrierefrei umsetzen. So konnten wir beispielsweise unsere neuen barrierefreien Sanitäranlagen durch eine Spende der „Kämpgen-Stiftung“, der „Stiftung Wohnhilfe“ und von „Bild Hilft - Ein Herz für Kinder“ verwirklichen.
Türen und Zugänge wurden mit Unterstützung von „Aktion Mensch“ neu gefertigt und umgebaut. Um insbesondere den Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen, die den Weg von den öffentlichen Haltestellen aus verschiedensten Gründen nicht bewältigen können, den Zugang zu ermöglichen, konnten wir durch die "Kämpgen-Stiftung“ und die „Stiftung Wohnhilfe" nun einen behindertengerecht umgerüsteten Kleinbus erwerben.
Zudem sind sämtliche Wege erneuert worden. Darüber hinaus haben wir die Anlage mit neuen Beschilderungen und Piktogrammen ausgestattet, um Regelungen und Beschreibungen für möglichst jeden Besucher anschaulich und verständlich darzustellen. Auch bei der Wahl des Mobiliars achten wir darauf, dass dieses für alle nutzbar ist. Glücklicherweise ist uns die Umsetzung unserer Ideen bisher enorm gut gelungen und wir sind sehr motiviert die inklusiven Prozesse weiter auszubauen.